Es wurden die spezifische Situation von Flüchtlingen im ländlichen Raum thematisiert: Die Eifel bietet einiges, was in Ballungsgebieten mehr Probleme aufwirft, so z.B. Wohnungsraum, Erholungsraum, eine flächendeckendere Versorgung an Kita-Plätzen oder mitunter die noch engeren Sozial- und Kommunikationsnetze. Unterstützung ist leichter, wenn „jeder jeden kennt“ und so unbürokratische Mithilfe gegebenenfalls schneller greifen kann. Das zeigt sich z.B. beeindruckend in dem nach wie vor großen Engagement der Willkommenspaten sowohl im Vulkaneifel- als auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Problematisch dagegen sind die weiten Wege und das mangelnde Infrastrukturnetz. Wie kann Integration gelingen, wenn die Flüchtlinge weit verstreut in unseren Dörfern leben? Wie können sie in unsere Kultur hineinwachsen? All das waren Überlegungen, die bei dem Treffen Raum fanden.
Ebenso wichtig waren zentrale Beratungsthemen wie Familiennachzug und die Situation in Afghanistan. Die Position des Caritasverbands Westeifel und der Ministerin sind hier weitestgehend deckungsgleich. Die Verhinderung von Familiennachzug gleicht einer humanen Katastrophe. In dem Dilemma des Verbleibens der Familien in den Krisengebieten oder das Zumuten des Fluchtweges, haben sich viele Männer alleine auf den Weg gemacht, in der Hoffnung, ihre Familien sehr bald nachzuholen. Alleine die langen Wartezeiten bis zur Anerkennung und dann das Aussetzen des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte, treibt viele in tiefe Verzweiflung bis hin zu ernstzunehmenden psychischen Erkrankungen oder gar Suizidversuchen. Wenn unsere Politik und Gesellschaft zu Recht immer wieder Integration von Migranten fordert, dann muss sie auch selbst Möglichkeiten schaffen, dass Integration gelingen kann. Dazu zählt neben dem Vorhalten von ausreichenden Plätzen in den Integrationskursen auch die Verhinderung von Familienspaltungen.
Zahlreiche aktuelle Studien und auch der UN-Bericht sprechen von einer Zuspitzung der Lage in Afghanistan. In seinem neuesten Lagebericht bleibt das Auswärtige Amt selbst aber völlig unkonkret. Der Migrationsdienst des Caritasverbands Westeifel lobte die eindeutige Haltung des Landes Rheinland-Pfalz, Abschiebungen nach Afghanistan nach wie vor nicht durchzuführen, ausgenommen der verurteilten Straftäter und der sogenannten Gefährder. und bittet sie, sich auch in Zukunft für eine humane Politik einzusetzen.
Ministerin Anne Spiegel zu Besuch beim Caritasverband Westeifel
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