Waxweiler.
Das Hochwasser des vergangenen Sommers hat auch die Prümtalgemeinde Waxweiler nicht verschont. Danach standen Aufräumarbeiten, Wiederaufbau und Antragstellung im Fokus. Aber auch die Sorge für das Seelenleben darf nicht zu kurz kommen. Deswegen haben sich einige kirchliche und weltliche Institutionen zusammengeschlossen und ein Zeichen für Betroffenen und Helfende gesetzt. Die Pfarreiengemeinschaft Schönecken-Waxweiler, die Ortsgemeinde Waxweiler, das Dekanat St. Willibrord Westeifel, der Caritasverband Westeifel und das Deutsche Rote Kreuz hatten zu einer Gedenkandacht nach Waxweiler eingeladen. Am Kanal, wo die Flut im vergangenen Sommer besonders wütete und später zwei Wohnhäuser abgerissen werden mussten, trafen sich rund 70 Teilnehmer.
In bewegenden Worten, Gebeten und Gesten wurden die Erfahrungen zwischen Flut, Alltag und Hoffnung aufgegriffen. Diakon Karl Weyandt sprach Worte des Willkommens an der Stelle einer beschädigten Ufermauer, wo die immensen Wassermassen der Prüm und des Weiherbachs zusammenkamen. Ortsbürgermeister Manfred Groben berichtete von einem beispiellosem Engagement und von mehr als 130 freiwilligen Helfern, die zehn Tage nach der Flut zu einer gemeinsamen Aufräumaktion zusammenkamen. In Waxweiler waren laut Groben insgesamt 79 Häuser, Gewerbebetriebe, das Schwimmbad, der Sportplatz, zwei Wanderbrücken, die Schmelzbergbrücke und das Bürgerhaus von Flutschäden betroffen.
Pastoralreferentin Sabrina Koch lud die Teilnehmer ein, sich gegenseitig in Murmelgruppen über ihre Fluterlebnisse auszutauschen. Jeder Teilnehmer erhielt eine Kerze, die zum Gedenken an die Hochwasserkatastrophe angezündet und an den Rand des Prümufers abgestellt wurde. Die großen Fürbitten sprachen Michael Fischer und Marlies Pütz vom Pfarreienrat sowie Christiane Plankenhorn von der Flutopferhilfe des DRK. Gebetet wurde auch für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal und des Russlandkrieges in der Ukraine. Aus vorherigen Gesprächen mit Betroffenen hatte Sabrina Koch ein Gebet geschrieben, was alles zwischen den Zeiten Flut und heute geblieben ist: Erinnerungen, Erkenntnisse, Einstellungen und Brückenbauen zwischen den Menschen.
Caritas-Fluthilfekoordinator Dr. Alexander Knauf aus Bitburg sprach spirituelle Gedanken und Impulse vom besseren barmherzigen Samariter. Er gab allen Betroffenen zu verstehen, dass Hilfe da sei und sie auch angenommen werden dürfe, sowohl von kirchlicher als auch von weltlicher Seite. Diakon Weyandt spendete zum Abschluss dieser ergreifenden Andacht den Segen.
Foto: Michael Fischer, Pfarreienrat